Schulsanitätsdienst am GAK

1. Ziele und Aufgaben

Deutschlandweit passieren in Schulen und auf den Schulwegen mehr als 1,3 Millionen meldepflichtige kleine und größere Unfälle. Diese reichen von Verletzungen oder Schürfwunden auf dem Schulhof über Unfälle im Sportunterricht bis hin zu akuten Erkrankungen von Mitschüler*innen und Lehrkräften, wie etwa einem Asthma-Anfall oder einer Kreislaufschwäche. In einem solchen Fall kann ein Schulsanitätsdienst (im Folgenden kurz „SSD“) helfen: Die Schulsanitäter*innen sind sofort vor Ort, können als qualifizierte Ersthelfer*innen direkt Hilfe leisten und damit die Zeit, bis der Rettungsdienst eintrifft oder die*der Erziehungsberechtigte*n eintreffen, adäquat überbrücken.

 

Der SSD ist ein Betätigungsfeld der Johanniter-Jugend in Zusammenarbeit mit Schulen. Mitglieder des SSD sind interessierte Schüler*innen, die von den Johannitern zu qualifizierten Ersthelfer*innen ausgebildet werden. Damit sind sie vor Ort die Ansprechpartner*innen, wenn es um Erste Hilfe geht. Darüber hinaus können alle aktiven Schulsanitäter*innen auch einen Einblick in das Leben des Jugendverbandes gewinnen, sofern sie sich auch in anderen Bereichen der Johanniter engagieren wollen.

 

Die Idee des SSD beruht darauf, junge Menschen sich eigenständig organisieren, entscheiden und handeln zu lassen. Der SSD eröffnet hier Möglichkeiten, Verantwortung zu übernehmen sowie selbst gefordert und gefragt zu sein. So wird unser SSD von den Schüler*innen selbst geleitet, dabei natürlich aber durch pädagogisch ausgebildete Jugendgruppenleiter*innen und betreuende Lehrkräfte unterstützt. Ein positiver Effekt kann in der Folge die Stärkung der Sozialkompetenz sein, denn Schulsanitäter*innen lernen, für sich selbst und andere Verantwortung zu übernehmen.


2. Die Johanniter Jugend


Die Johanniter Jugend (JJ) ist der Jugendverband der gemeinnützigen Hilfsorganisation Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH). 1979 gegründet, sie ist gemäß §75 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes anerkannte Trägerin der freien Jugendhilfe und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej). Die Johanniter-Jugend hat sich ein eigenes Leitbild und eine eigene Jugendordnung gegeben, die Teil der Satzung der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. ist.

 

Die Johanniter-Jugend bietet Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und hilft ihnen dabei, ihre Fähigkeiten zu entwickeln sowie durch Eigeninitiative und gesellschaftliche Mitverantwortung Selbstvertrauen aufzubauen. Der Jugendverband wird auf allen Ebenen demokratisch und ehrenamtlich geführt. Seine Aufgabe ist es, aus einer christlichen Werteorientierung heraus Jugendlichen die Achtung vor anderen Menschen nahezubringen und sie zu befähigen, den Dienst am Nächsten wahrzunehmen. Praktisch umgesetzt wird dies bspw. in der Ersten Hilfe.

 

Bundesweit gehören dem Verband rund 13.000 Mitglieder aus allen sozialen Milieus mit und ohne Migrationshintergrund an. Sowohl Kinder als auch Jugendliche gestalten das Verbandsleben der Johanniter-Jugend. Sie geben ihren Gruppen, mit denen sie sich regelmäßig vor Ort treffen, ein eigenes Gesicht.

 

Die Gruppenstunden haben unterschiedliche Inhalte. Oft wird sich mit Erster Hilfe beschäftigt, aber auch Themen und Aktionen fernab von der Medizin haben einen großen Stellenwert in der Johanniter-Jugend. So gehören bspw. gemeinsame Freizeiten genauso dazu wie das Üben der Stabilen Seitenlage. Gemeinsame Freizeiten bilden den Höhepunkt, wie auch Wettkämpfe und andere Aktionen auf Kreis-, Regional-, Landes- und Bundesebene. Jedes Mitglied kann sich im Verband qualifizieren und einbringen. Spaß und Lernen gehören bei der Johanniter-Jugend zusammen.

 

Das Angebot ergänzt der Bildungsauftrag, den die Johanniter-Jugend hat. Es werden Seminare und Lehrgänge nach einem eigenen Aus- und Fortbildungskonzept angeboten, für Jugendgruppenleiter*innen (JGL), für Mentor*innen sowie für ihre Jugend- und Fachausbilder*innen. Zusätzlich bietet der Verband Seminare für ihre Führungskräfte an. Führungskräfte sind in Leitungen in den unterschiedlichsten Dingen aktiv, also auch im Schulsanitätsdienst.

 

Mit verschiedenen Projekten und Aktionen setzt sich die Johanniter-Jugend für eine bessere Gesellschaft mit Toleranz und Nächstenliebe ein. Mit dem Präventionskonzept „!ACHTUNG“ handelt der Jugendverband aktiv gegen sexualisierte Gewalt.


3. Struktur des Schulsanitätsdienstes